Am Morgen, nach einer nicht ganz erholsamen Nacht ging der Wecker nicht los. Mein Allerliebster fragte mich um 06:45h: “ ich meinte, du wolltest um 06:00h aufstehen?“. Stimmt, ich wollte es doch gemütlich nehmen. Na ja, aus die Maus mit der Gemütlichkeit. Zum Glück habe ich gestern schon fast alles vorbereitet. Nur noch das CPAP-Gerät einpacken – und dann raus schauen, ob es regnet. Sieht trocken aus. 
René wäre bereit gewesen, uns zum HB Zürich zu fahren, aber wir wagten es, die erste Etappe bereits auf dem Velo in Angriff zu nehmen. E sei Dank und auch Dank der nicht gerade berauschend hohen Temperaturen kamen wir nicht gross ins Schwitzen. Es reichte gar noch für ein kleines Frühstück im HB. Um 9:16h tuckerte dann unser Zug los in Richtung Bayrischer Landeshauptstadt. Der Ausblick aus dem Zugfenster verhiess nix Gutes. Zeitweise goss es wie aus Kübeln. Aber was solls, die Reise dauert ja noch lang, in München wird das Wetter wohl besser sein.  Denkste! Nach dem Aussteigen aus dem Zug erwartete uns Regen. Also ab in die Regenklamotten und auf Hotelsuche gehen. 
Ich habe im Hotel am Sendlingertor gebucht, welches wir dann auch schnell gefunden haben. Unsere Stahlrosse dürfen in die geheizte Garage, wir in die netten, einfachen Zimmer. Die Toilette/Dusche ist in etwa so gross wie meine neue Dusche zuhause. Bloss nicht bücken, sonst schlägt man die Birne an ?. 
Um ins den Regen ein wenig vom Leibe zu halten, sind wir mit einem Bus auf eine Stadtrundfahrt. Der zweite Bus, in den wir dann wechseln mussten, war so klapprig und laut, dass wir beinahe meinten, die Klapperkiste löse sich in ihre Einzelteile auf. Nach der Rundfahrt im Trockenen sind wir noch ein wenig durch die Innenstadt gelaufen und haben uns eine heisse Schokolade gegönnt. 
Nun bin ich im Zimmer. In etwa 30 Minuten werden wir irgendwo in einen Biergarten oder eine Kneipe gehen und uns kulinarisch bayrisch verwöhnen lassen. Obatzda, Bretzn, Knödel oder so. Mal schaun, ich werde dann noch einen Nachtrag schreiben. Packmers!
Es gab bayrische Kost! Leberknödelsuppe als vorspeise, Hanspeter ass Minisau mit Gummiball (Spanferkel mit Knödel), ich hatte einen Teller mit verschiedenen Fleischsachen, gesotten, gebraten und geselcht. Wikipedia sei Dank, wusste ich, dass geselcht nicht ein Tippfehler sondern ein anderes Wort für geräuchert ist. Das Bier rundete einen wirklich guten Touristenfrass ab. 
Den Dessert wollten wir in einem anderen Restaurant einnehmen und noch ein wenig die Fussgängerzone Münchens geniessen. Da laufen auffällig viele Araberinnen in den langen Gewändern mit Kopftuch und bedecktem Gesicht rum. In dieser Häufigkeit ist mir dies in Zürich nie aufgefallen. Irgendwie ungewohnt. 
Das Dessert haben wir dann platzen lassen. Nicht wegen den Araberinnen, nein, wir haben einfach nichts gefunden was uns gepasst hätte. So sind wir ungedessert ins Hotel zurückgekehrt. Na ja, ich habe ja eh genug Reserven. Knabbere ich halt diese ein wenig an und denk mir einen Kaiserschmarn. Lecker ??
Jetzt lieg ich im Zimmer und werde noch einen Schundroman reinziehen. Gute Nacht München und der Welt. Pfüeti Gott.