Nachdem der gestrige Tag für viele von Euch eine Überraschung verbarg, weil wir unsere Hochzeit (Partnerschafts-Besiegelung) nicht gross publik gemacht haben, bin ich wieder zurück in der Reha-Klinik und werde weiter meine Gedanken niederschreiben. Ich habe gedacht, der Titel „Gemeinsam sind wir stark“ passt auch hervorragend!

Der Mensch ist ein Individuum, einmalig. Würde jedoch jeder Mensch alleine durch die Welt „leben“, dann wäre das sehr langweilig und eigentlich unmöglich! Wir brauchen die Menschen um uns herum. Schon bei Geburt steht die Hebamme zur Seite, und zur „Herstellung“ von einem neuen Leben braucht es bereits auch 2 Personen (ich kenne nur eine Ausnahme, bei der soll es anders gewesen sein). Nun, da könnte man sehr viele Sachen aufzählen, aber ich schweife ab.

Im Mikrokosmos Spital/Reha-Klinik gibt es sehr viele schöne Erlebnisse. Im Schicksal werden auf einmal alle gleich. Man versucht sich zu helfen, egal wie. Dem Patienten, der nicht schneiden kann, weil er gelähmt ist, dem wird von der Person, die (noch) nicht sprechen kann das Fleisch geschitten. Wieder anderen wird beim Schmieren von Broten geholfen, der nächste Patient, der sich nicht selbständig bewegen kann, erhält einen Orangensaft an seinen Sitzplatz gebracht. Es ist so selbstverändlich, das der eine dem anderen hilft. Wieso geht das sonst nicht so einfach? Das Leben wäre für jederfrau und -mann angenehmer.

Ich habe in der Reha-Zeit einige Menschen kommen und gehen sehen. Was bei allen wirkte: „anlächeln“. Ein Lächeln half jedem hier in der Klinik, manch ein Gespräch kam deshalb in Gang. Gleichzeitig mit dem Lächeln schmolz manch ein Widerstand, man kommt und kam sich näher. Es ist halt eine alte Weisheit, dass Freundlichkeit mit einem Lächeln selbst distanzierte Menschen erfreut.

Was auch hilft, ist zuhören. Ich durfte manch einem Patienten zuhören, der über sein Schicksal sprechen wollte, manch einer war schon nur froh um ein offenes Ohr. Auch ich selber war in der einen oder anderen Situation froh, wenn mir zugehört wurde. Es gibt halt schon Sachen und Schicksale die einem nahegehen.

Versuchen wir doch in Zukunft mehr einander zuzuhören, sich gegenseitig mit einem Lächeln begegnen und sich da zu unterstützen, wo ein anderer Mensch Hilfe benötigt.

In diesen Sinne – und bis zum nächsten Mal!

Marco