Es war am Dienstag dem 26. November 2013 als vieles sich änderte. Gleichzeitig wurde mir auch eines erst so richtig bewusst: Mein Umfeld mag mich.

Man ist sich nicht immer sicher. Sicher erwartet man von den Angehörigen und nahen Freunden, dass diese einem beistehen in guten wie auch in schlechteren Zeiten. Wie ich im vorgängigen Blog geschrieben habe, wurde von sehr vielen Freunden Anteil genommen, aber die direkten Angehörigen waren und sind noch direkter betroffen.

Am 24. November 2013 waren wir zu viert in der Kirche Bühl. Pfarrer Fischer, welcher am 3. Dezember 2012 die Abdankungsfeier für meinen Vater gestaltet hat, nahm mit der Gemeinde von allen im Menschen, die seit dem letzten Ewigkeitsonntag verstorben sind, Abschied. Am anschliessenden Kirchenkafi sprachen wir viert über die wunderbare Lage vom Triemli- und Waidspital, Krankenheim Käferberg und Sanatorium Kilchberg. Eigentlich hatten wir uns darüber gefreut, dass unser Vater an seinem Lebensende den Blick über seine geliebte Stadt Zürich schweifen lassen konnte.

Erika meinte dann nur anlässlich ihres ersten Besuches im Triemli, dass es eigentlich nicht die Meinungen war, mich gleich in Spitalpflege zu begeben um die Aussicht zu geniessen.

Mein Neffe, Michael, hat mir einmal während eines seiner Besuche gesagt, ich soll nicht zögern, um Hilfe zu bitten. Ich hätte bisher auch nie abgelehnt, wenn mich jemand um Hilfe bat. Bisher sei ich für alle dagewesen, jetzt sei es an der mir, diese Hilfe anzufordern. Danke Michael, das hat mir sehr geholfen. Ich muss noch immer über den Schatten springen. Um Hilfe bitten ist gar nicht so einfach, aber ich hab schon dazugelernt.

Ich bin meinem nächsten Umfeld extrem dankbar. Sie
akzeptieren mich nach wie vor, wie ich bin. Manche meinen, ich würde den
Clown spielen, aber dem ist nicht so. Ich will einfach nicht in Mitleid
versinken und dauernd das Geschehene analysieren. Ich will vorwärts
schauen – und ich schau vorwärts.

Dank meines Umfeldes
bin ich so, wie ich bin. Weil ich so bin wie ich bin, ist mein Umfeld
so wie es ist (tönt uhuere kompliziert!). Dafür möchte ich mit bedanken.
Und weiterhin versuchen, mich selbst zu bleiben.

Übrigens, mein Schatz kam täglich zu Besuch. Bei den wenigen Ausnahmen haben wir telefoniert. Das bedeutet mir sehr viel. Ich weiss, wieviel Sorgen er um mich hat. Danke – Schatz! Ich weiss, er ist jetzt auf dem Weg zu mir, um mich für’s Wochenende heimzuholen.

Also werde ich den heutigen Blog beenden und fertig packen. Ich wünsche Euch eine schönes Wochenende und bis Bald!