Logopädische Therapie (Wikipedia)
Ein von zwei der für mich persönlich wichtigsten Therapien (neben der Ergotherapie) aus Sicht der aufgrund des Hirnschlags entstandenen Probleme. Die Logopädie wurde bereits im Triemli begonnen und wird intensiv hier in der Reha weitergeführt.

Meine Sprache habe schon länger wiedergefunden. Dabei hilft die Logopädie, die Sprache zu verbessern, die Aussagen (sagen sie mal: FROSCH) und Mundbewegungen zu optimieren. Was mir resp. meiner Mundmuskulator auch sehr gut getan hat, ist die Massage. Gleichzeitig mit der Stärkung der Muskulator wurde auch mein Mundwinkel, der leicht herunterhing, wieder an die alte Stelle bugsiert – wer also zukünftig behauptet, ich hätte ein schräges Maul: ich bin wie immer unschuldig 🙂

Etwas, was mich ausserordentlich begeistert, ist die Verbesserung der Atmung. Schon seit über 3 Jahre hatte ich Mühe, tief einzuatmen. Dank der Therapeutin, welche das Problem lokalisiert hat, konnte dieses an der Wurzel gepackt werden. Meine Atmung hat sich merkbar verbessert und geht in Richtung Normalzustand. Ich bin begeistert!

Überraschend und total neu ist für mich, das mich viel Sprechen ermüdet und ich zwischendurch Pausen braucht. Aber wer sich darüber freut: dies wird sich auch mit der Zeit wieder ergeben.

Ergotheraphie (Wikipedia)
Meine ersten Erfahrungen in der Ergotherapie waren: es geht nichts mehr wie gewohnt. Sag mal 10 Wörter, welche mit dem Buchstaben „B“ beginnen. Für mich war nach 4 Wörtern Schluss, der Kopf leergefegt. Im ersten Moment ist man da schon ziemlich konsterniert. Das haut einem gleich ein wenig auf den Deckel. Vor dem Vorfall hätte ich den halben Duden runterleiern können – und nun diese Erfahrung. Mittlerweile kann ich dank den Therapeuten wieder auf einen besseren direkten Wortabruf zurückgreifen. Es ist immer noch einfach, doch die Verbesserung ist spürbar.

Schreibmaschine-Schreiben war auch erschreckend. Vor dem Vorfall schrieb ich nahezu fehlerfrei, in einer sehr hohen Geschwindigkeit. Beim ersten Test bin ich 100 Anschlägen/Min. und fast in jedem Wort einem Fehler durchgefallen. Mittlerweile, auch dank diesem Blog, den ich für Euch schreibe, bin ich schon wieder ziemlich schnell. Mit den Fehlern ist noch so ein kleiner Kampf. Manchmal wollen die Finger nicht dorthin, wo sie hinbefohlen sind.

Was mir nie so schwergefallen ist, ist die Wortfindung im Kontext. In einem Satz habe ich halt die Möglichkeit, ein Wort durch ein anderes zu ersetzen und so den Satz zu komplettieren. Sonst könnte ich den Blog auch nicht verfassen.

Spannend sind auch Kombination-Spiele, zum Beispiel wenn du eine Reihe hast, welche lautet. „ACEGI“ welcher Buchstaben folgt als nächster? Es ist das „K“. Zu meiner eigenen Überraschung war ich in diesen Test schnell. Gab man mir Buchstaben vor, welche in der Reihenfolge nicht korrekt waren und ich aus diesen ein Wort finden sollte, war es zeitweise harziger, das hat auch mit dem direkten Wortabruf zu tun – Beispiel: was ist ein/eine „LATTB“, naürlich ein „BLATT“.