Ich mag mich noch gut erinnern an die Stimme, die mich während den ersten 2 Nächten jeweils weckte. Es war eine sehr ruhige, beruhigende Stimme. Wie alle ‚Nachtstimmen‘, die mir in den folgenden Nächten begegneten.

Während ich an den Monitoren und der Infusion angeschlossen war, wurde ich Tag und Nacht zusätzlich überwacht mit einer Kamera. Mehrere Male weckte man mich und testete Beine, Arme, Augen etc., um allfällige Veränderungen möglichst schnell festzustellen. Die Turnübungen habe ich alle mit Bravour absolviert. Ich konnte die Abfolge der Bewegungen sozusagen im Schlaf 🙂

Tagsüber wurde es auch nicht langweilig. Nachdem ich alle Pflegerinnen und Pfleger begrüsst habe, dem Putzpersonal ein herzliches „Hola“ wünschte und mit den Menschen, die für die supergute Verpflegung sorgten, mich gutstellte, lief ich jeweils 2 – 3 Runden den Gang rauf und runter. So versuchte ich meinen Kreislauf in Bewegung zu bringen.

Natürlich war das erst möglich, nachdem ich vom Monitor befreit war. Nur mit Fido an meiner Seite (das ist mein Gestell mit den Infusionen) konnte ich dann problemlos „Gassi“ gehen. Zuvor war das höchste der Gefühle, dass ich mich zum Essen aufsetzen durfte. Aus Sicherheitsgründen war ich für 2 Tage in die horizontale Lage beordert. War ungewohnt.

Ich hatte verschiedenste Untersuchungen, um die mögliche Ursache abzuklären:

Computer-Tomographie (2 x): nach der Einlieferung war ich ein zweites Mal im Computer-Tomographen. Was für ein Lärm! Aber nun ist sichtbar, dass ein Teil des Hirns mangelhaft durchblutet war.

24-Stunden-EKG: während 24 Stunden wurde ich verkabelt und geprüft. Diese Ergebnisse waren soweit gut.

Herzuntersuchung von aussen (Ultraschall): Mein Herz wurde von Aussen durch zwischen den Rippen hindurch von einem Spezialisten geprüft. Ich ein wenig schmerzhaft, zwischen den Rippen den Platz zu finden um das Herz zu sehen. Aber man hat es anscheinend gut gesehen. Ich kann also bestätigen – ich hab ein Herz 🙂 – falls es jemand nicht glaubt, könnt Ihr meinen Arzt fragen, hihi.

Um die Durchblutung zu testen wurde mir ein Kontrastmittel in das Blut gemengt. Dazu musste ich während 30 Sekunden pressen wie ein Wahnsinniger. Während dessen befahl der Arzt „pressen, pressen, pressen, pressen“ – er würde auch eine gute Hebamme abgeben 🙂

Zusätzlich wurde noch mein Bauch einer Ultraschall-Untersuchung unterzogen. Ich kann allen versichern, dass ich nicht schwanger bin!

Vor einer Untersuchung hatte ich besonders Respekt. Mein Herz wurde mittels eines in die Luftröhre eingeführten Tubus von innen mit einer Kamera untersucht. Die zuerst verabreichte lokale Betäubung – sie schmeckte nach Banane mit Chilli – war gar nicht schlecht. Erst als ich sagte, ich könne noch was spüren, und mir der Pflegefachmann noch einen Hauch von Banane mit Chili in den Hals sprühte, meinte ich, ich müsste Reihern wie ein Weltmeister. Gottseidank wurde ich nachher gleich Anästhäsiert. Ganz zum Schluss konnte mich dann noch ein wenig mein Herz von innerhalb des Körpers sehen – war spannend! Abschliessend wurde mir der Tubus wieder aus der Luftröhre entnommen – ein sonderbares Gefühl (würg).

… Fortsetzung folgt …