Um es vorweg zu nehmen: Nie hatte ich irgendein Problem mit meinem Gewicht oder meinem Aussehen. Auch nicht mit etwelchen Reaktionen von meinen Mitmenschen. Ich bin wer ich bin – und das ist gut so.

Das ganze Thema hat mich erst nach meinem Hirnschlag im 2013 so richtig zu beschäftigen begonnen. Was wäre, wenn ich wieder einen Hirnschlag erleiden würde. Die Hauptrisiken sind bekannt:

  • Rauchen (nicht mehr seit 2009)
  • Trinken (habe ich noch nie im Übermass)
  • erhöhter Blutdruck (wird medikamentös behandelt)
  • Schlafapnöe (ich schlafe mit dem CPAP-Gerät)
  • Herzprobleme (habe ich nicht)
  • Gewicht

Nun, wenn ich diese Aufstellung betrachte, ist das einzige noch lösbare Problem mein Übergewicht. Ich bringe zur Zeit 145 kg auf die Waage bei 192 cm Grösse. Seit über 30 Jahren versuche ich immer wieder, dieses Gewicht zu reduzieren, mehr oder weniger erfolglos.

Mein BMI ist 39,3:  Bei meiner Grösse, sollte ich zwischen 74 kg und 92 kg schwer sein. Dann hätte ich einen BMI zwischen 20 und 25. Das wäre für mich ein unerreichbares Ziel mit normalem Abnehmen. Das würde heissen, ich müsste 53 kg abnehmen. 
Mein Partner hat vor 5 Jahren einen Magen-Bypass gemacht und dank dieser gegen 70 kg an Gewicht verloren. Nach seiner Operation musste er 5 mal „Bougieren“, ein Aufdehnen, welches nötig wurde, da die OP-Narbe sich leicht zugezogen hat. Mit dem Essen ist es sehr ambivalent, manchmal kann er Poulet-Fleisch essen, ein anderes Mal bleibt es ihm fast im Hals stecken. Allgemein mit Fleisch bekundet er Mühe. Gewisse Lebensmittel kann er nur Essen, wenn sie verkocht sind, andere gar nicht mehr. Trotz allem sagt er immer, er würde die Operation jederzeit wieder machen.
Seit bald 10 Jahren gehen wir unseren gemeinsamen Weg. Wir haben seine ganze Operation zusammen erlebt, ich bin mit ihm ins Unispital gefahren, als er neben mir im Auto fast keine Luft mehr bekommen hat, erlebe immer wieder, wenn er etwas nicht essen kann. Die Angst, dieselben Sachen wie er erlebt hat, selber zu erleben, hat mich immer von der Operation abgeschreckt.
Aus diesem Grunde bin ich, leider erfolglos, mit meiner Ernährungsberaterin daran gegangen, mein Gewicht auf traditionelle Weise zu reduzieren. Ich denke, einer der Hauptgründe, weshalb ich dann doch keinen Erfolg hatte, war, dass es sehr schwer ist, neben einem Menschen mit Magen-Bypass abzunehmen. Wenn Du etwas Gutes gekocht hast oder etwas Gutes im Restaurant bestellt hast und der Partner nur die Hälfte davon essen kann, ist die Versuchung gross, diesen Rest noch zu vertilgen. Ganz wichtig aber zu sagen: es ist nicht der Fehler der Person mit dem Bypass sondern der eigene Fehler. 
Die Schwierigkeit NEIN zu sagen, die Schwierigkeit, einen Teil der Speisen wegzuschmeissen. Was auf dem Teller ist, das wird gegessen, es wäre ja schade. Es ist ein Dilemma, welches ein Grossteil der Adipositas-Kranken kennt.
Nun habe ich also grünes Licht für den Magen-Bypass. Es wird aufgrund von Erfahrung davon ausgegangen, dass man ca. 30% des Gewichtes abnehmen kann. Das würde für mich heissen, ein Gewicht um die 100 kg zu erreichen. So leicht war ich seit 34 Jahren nicht mehr! 
  • Ich könnte wieder wandern gehen ohne bei jeder Anstrengung ins Keuchen zu kommen, Velofahren etc. Für mich würde sich eine neue Welt eröffnen. Das wäre mein Ziel!
  • Dank Sport könnte ich das Infarkt-Risiko massiv senken. Das wäre mein Grund!
  • Ich könnte meine Leistungen noch besser erbringen. Das wäre mein Wunsch!