Bloss noch ein wenig Allgäu! Das ewige rauf und runter kann einem mit der Zeit schon auf den Wecker gehen. Am morgen fuhren wir weiter hinauf auf dem ausgedienten Bahntrassee. Ist sehr angenehm, denn die Steigung ist moderat. Akku braucht es für dieses Hochfahren nicht.
Unser für heute definiertes Zwischenziel ist Lindau am Bodensee. Gemäss Bayern Velo App nur 45 km, also ein kleiner Aufwand. Aber wie eingangs erwähnt, die Topologie des Allgäu macht uns einen Strich durch die Rechnung. Ich bekam schon fast eine Krise, wenn ich nur eine Steigung erblickte.
Landschaftlich und velowegtechnisch ist die Tour jedoch erste Sahne! Man fährt nur selten auf der Strasse, manchmal ist der Radweg gleich neben der Strasse, meist fährt man aber durch die Hügel und Hochmoore. Sehr schön, zum Geniessen. Zeitweise folgt man der Trassee der Bahn, der Trassee, auf welcher wir am letzten Sonntag in Richtung München fuhren, und uns in den bequemen Zugsesseln keinerlei Gedanken über Hügel und Berge auf unserem Rückweg Gedanken gemacht haben.
Am Mittag machten wir eine Pause in einem schönen Gasthof. Ich bestellte eine Suppe zur Vorspeise, die Wirtin brachte einen ganzen Topf, damit mein Kollege die wunderbare Suppe auch probieren könne. Die Suppe war hervorragend!
Auf der Weiterfahrt bemerkte ich ein schwabbeln am Hinterrad, also kehrten wir erneut ein und wechselten gleich den Schlauch. Vermutlich ein schleichender Plattfuss.
Danach ging dann zügig weiter hoch und runter, bis wir dann endlich Lindau und den Bodensee sahen! Irgendwie ein geiles Erlebnis!
Für die Hotelsuche wollten wir in Friedrichshafen beginnen, ein klassischer Fehlentscheid, denn dank der Eurobike sind nahezu alle Hotels in der näheren Umgebung ausgebucht. Das wir dann trotzdem eines gefunden haben war Glück – und nicht ganz billig.
Aber wir haben es uns ja verdienen müssen. Heute sind wir 100 km geradelt, haben etliche Höhenmeter in Knie, Oberschenkeln und A…llerwertestem. Also, so what! Das Essen war der Hammer, das Zimmer ebenso! Die Stühle im Restaurant waren ein wenig sehr schmal für mein ausladendes Becken, also durften wir den zuerst angebotenen Tisch wechseln. Ich liebe Bänke, das ist so viel bequemer!
Der Akku war übrigens voll! Maximal einen Strich hab ich gebraucht, diesen jedoch immer wieder rekuperieren können. Das hab ich bisher an allen vergangenen Tagen so geschafft und es macht mich auch ein wenig Stolz. Wiegt doch mein Fahrrad mit der ganzen Ausrüstung rund 30 kg. Zusammen mit meinem Zusatzgewicht kommen da gut und gerne gegen 70 kg zusammen, welche ich zusätzlich zu anderen den Ber hoch schleppe.
Und jetzt gangi go pfuuse! Guet Nacht Wält!
… und morn wieder dihei bi Maa und Wasserbett (mir wänd doch kein Hund – und fürd Chatz wetti au nöd heigah, oder so)